Wie konnten wir nur den 100. Geburtstag von Pier Paolo
Pasolini (1922 - 1975) vergessen - Schriftsteller, Filmemacher, Widerstandskämpfer, Humanist! Nun gut, Datum war der 5. März, und da waren wir just schockgefrostet vom neuen Angriffskrieg auf
Europa. Jedenfalls möchten wir Sie gerne auf die Doku "Vor mir der Süden" aufmerksam machen, die noch bis
zum 16.09.2022 in der ARD-Mediathek läuft. Pepe Danquart fährt darin
mit einem Fiat Millecento die italienische Küste entlang, wie vor ihm Pasolini, der 1959 erkundete, wie der moderne Nachkriegs-Konsumerismus das Land für immer veränderte.
Herausgekommen ist ein ruhiger, eindrücklicher Film über das heutige Italien, der wenig kommentiert, Italiener:innen sprechen lässt. Viele von ihnen kennen Pasolini, auch ohne Studium, denn er
war unerschrocken, volkstümlich und beliebt. Einfache Menschen zeigen sich stolz auf den großen italienischen Intellektuellen. Ein alter Mann rezitiert spontan ein langes Pasolini-Gedicht.
Dieselbe Reise rund um den "Stiefel" hat übrigens auch Michael Ernst im Deutschlandfunk angetreten und sich "immer wieder gefragt, was würde Pasolini heute dazu sagen" (Audio-Beitrag zum Nachhören).
Und wir? Wir liefern Ihnen, wie immer, gerne das Original: Pasolinis Reisebuch aus dem Jahr 1959.
Pier Paolo Pasolini:
Die Lange Strasse aus Sand. Italien zwischen Armut und Dolce Vita
Corso Verlag, 136 Seiten, zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen
gebunden mit Schutzumschlag, 17 x 24 cm
28 Euro