Während man sich vor der zu erwartenden Flut an deutschsprachiger Corona-Literatur eher fürchtet (Marke "Corona und ich - ein Bericht"), erweckt eine aktuelle Neuerscheinung aus China zurecht großes Interesse. Denn hier ist Subjektivität erwünscht, da sie in der Lage ist, die
offizielle Linie der Kommunistischen Partei Chinas kritisch zu überschreiten. Fang Fang, Jahrgang 1955, ist eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Chinas und lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in Wuhan. Die
Acht-Millionen-Stadt wurde im Januar weltbekannt, weil dort die Covid-19-Pandemie ausbrach und fast 3.900 Tote forderte. Durch den 76-tägigen kompletten Lockdown drang bisher wenig nach
außen.
Fang Fang:
Wuhan Diary. Tagebuch aus einer gesperrten Stadt
Hoffmann und Campe, gebunden, 325 Seiten
25 Euro